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„Ich muss um sie keine Angst mehr haben.“

Foto: Mariama und ihre Tocher Fatouma aus Guinea

Wenn Menschen sich auf die Flucht begeben, kommt es nicht selten zu Familientrennungen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Vielleicht reichen die finanziellen Ressourcen nicht für alle Familienmitglieder aus oder nur eine Person nimmt die Reise auf sich, vor allem um die Jüngsten nicht in Gefahr zu bringen. In jedem Fall steht über allem die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen an einem fremden Ort.

So war es auch im Fall von Mariama Diallo* aus Guinea. Schweren Herzens entschloss sie sich dazu, ihre Tochter Fatouma* im Kleinkindalter zurückzulassen. Um die Rechte der Frau steht es in Guinea nicht besonders gut. Weibliche Genitalbeschneidung und Zwangsheirat gehören zum Alltag. Zudem ist das Land in den letzten Jahren verstärkt von politischen Unruhen und einhergehenden gewalttätigen Konflikten geprägt. All dies bewegte Frau Diallo dazu, sich auf den Weg zu machen, nicht zuletzt wegen der Zukunft von Fatouma. „Meine Tochter war dort nicht in Sicherheit. Ich hatte sie bei einer Cousine versteckt. In Guinea gibt es viele Probleme, es gibt es zu viel Gewalt und gerade die Kinder und Minderjährigen sind die Opfer davon.“

Nach einer langen, mehrjährigen Flucht kam sie schließlich in Deutschland an und stellte einen Asylantrag. Das Verfahren zog sich in die Länge, aber letztendlich bekam Frau Diallo vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen subsidiären Schutz zugesprochen. Mit diesem Status konnte sie nun endlich die Familienzusammenführung mit Fatouma in Angriff nehmen. Nur, wie funktioniert das? Wo muss ich einen Antrag stellen und welche Dokumente brauche ich? Mit diesen und noch vielen weiteren Fragen wendete sich Frau Diallo Anfang 2021 an unsere Beratungsstelle. 

Mit der Unterstützung unserer Kollegin Birte Hanisch leitete Frau Diallo das Visumsverfahren für Fatouma ein. Nach weiteren sechs Monaten Wartezeit und zahlreichen Telefonaten mit der Botschaft wurde endlich das Visum ausgestellt. Fünf Jahre nach der Ausreise sind Mutter und Tochter nun wieder vereint. „Ich bin euch so dankbar und sehr glücklich. Alleine hätte es viel länger gedauert oder ich hätte es nicht schaffen können. Immer, wenn ich selbst bei der Botschaft angerufen habe, haben sie mir gar nicht geholfen und keine Informationen gegeben. Jetzt bin ich erleichtert, dass meine Tochter hier ist. Ich muss um sie keine Angst mehr haben.“

*Namen geändert