ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen fordert Solidarität mit den Menschen aus Afghanistan
Die Situation in Afghanistan beschäftigt auch die Menschen in Essen. ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen teilt die von vielen Seiten geäußerten Forderungen nach einer Luftbrücke, Aufnahmeprogrammen und Bleiberechten.
Der Vormarsch der Taliban bedroht das Leben der Menschen in Afghanistan. Mittlerweile haben sie das gesamte Land unter Kontrolle. Immer wieder haben unabhängige Beobachter*innen darauf hingewiesen: Afghanistan ist nicht sicher! Das gilt heute mehr als je zuvor. Deswegen ist jetzt Zeit zu handeln für Bund, Länder und Kommunen!
Wir fordern:
- Die Einrichtung einer Luftbrücke, nicht nur für Ortskräfte, sondern für alle akut gefährdete Menschen und ihre Familien
- Die Einrichtung großzügiger Aufnahmeprogramme durch Bund und Länder
- Familiennachzugsverfahren unbürokratisch beschleunigen
- sichere und legale Fluchtwege für alle Menschen, die vor den Taliban fliehen müssen
- Aufenthaltssicherung und Bleiberecht für Afghan*innen, die bereits in Deutschland leben
Kathrin Richter, Vorstandsvorsitzende von ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen betont die Notwendigkeit der schnellen Hilfe: „Die Ereignisse in Afghanistan sind erschütternd und Deutschland muss jetzt Verantwortung übernehmen, u.a. in Form von Aufnahmeprogram-men. Die bisherigen Reaktionen zeigen, dass ein Großteil der Menschen in Essen das unterstützt. Darüber hinaus sollten wir aber auch diejenigen, die schon hier sind nicht aus dem Blick verlieren.“ Seit Jahren plädiert ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen für eine stärkere Nutzung der Ermessensspielräume bei den bestehenden Bleiberechtsregelungen. Da angesichts der aktuellen Entwicklungen eine (freiwillige oder zwangsweise) Rückkehr nach Afghanistan unmöglich ist, sollte die Ausländerbehörde vermehrt Fälle von Afghan*innen hinsichtlich eines Bleiberechts prüfen und ihr Ermessen großzügig ausüben.
Bei Nachfragen erreichen Sie die Geschäftsstelle unter 0201-20539 oder info(at)proasylessen.de.
Kathrin-A. Richter
(Vorstandsvorsitzende ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen e.V.)
Die Pressemitteilung kann hier heruntergeladen werden.