Gemeinsame Pressemitteilung von ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen und Seebrücke Essen
ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen und die Seebrücke loben die Stadtgesellschaft für ihre schnelle und engagierte Unterstützung der Geflüchteten aus der Ukraine. Das Engagement zeuge von großer Solidarität und Aufnahmebereitschaft. Zugleich mahnen die Initiativen die Gleichbehandlung aller Schutzsuchenden an.
Etwa 4.000 Menschen aus der Ukraine haben seit Beginn der russischen Invasion Zuflucht in Essen gefunden. Mit der Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher hat die Stadt die Geflüchteten innerhalb kürzester Zeit untergebracht und versorgt. Dank einer eigens eingerichteten Registrierungsstelle in Essen-Borbeck entfallen die bislang üblichen monatelangen Wartezeiten. Die neu eintreffenden Ukrainerinnen und Ukrainer erhalten so schnell und unbürokratisch Zugang zum Arbeits- und Wohnungsmarkt, zu Sozialleistungen und zu Schul- und Kindergartenplätzen.
„Innerhalb kürzester Zeit hat es die Stadt Essen geschafft, bürokratische Integrationshindernisse abzubauen“, lobt Kathrin Richter von ProAsyl Essen. „Mit ihrer unbürokratischen Herangehensweise setzen Politik und Verwaltung nun zahlreiche Vorschläge um, die Flüchtlingsinitiativen in Essen bereits seit Jahren formulieren. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Stadt Flüchtlingsunterkünfte wie zum Beispiel in der Ruhrtalstraße teilweise reaktiviert, weitere neue Unterkünfte geöffnet und Kapazitäten in bestehenden Unterkünften ausgebaut hat.“ Doch nicht nur von „offizieller“ Seite erhalten die Kriegsflüchtlinge Unterstützung: „Dass bereits hunderte Geflüchtete in Privathaushalten untergekommen sind, zeugt von der riesigen Hilfsbereitschaft der Essenerinnen und Essener gegenüber schutzsuchenden Menschen.“
Gleichzeitig erinnern ProAsyl und die Seebrücke an den Gleichbehandlungsgrundsatz: „Bereits jetzt erreichen uns Berichte, nach denen die Wartezeiten für einen Termin bei der Ausländerbehörde für Geflüchtete aus anderen Ländern sogar gestiegen sind. Das Engagement für die Ukraine-Flüchtlinge darf aber nicht zulasten schutzsuchender Menschen aus anderen Ländern gehen. Stattdessen sollten Strukturen, die sich in den letzten Wochen bei der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter bewährt haben, erhalten bleiben und für Schutzsuchende aus allen Ländern zugänglich gemacht werden."
Mit freundlichen Grüßen
Kathrin-A. Richter (ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen) &
Julia Neuhaus (Seebrücke Essen)
Die Pressemitteilung kann hier heruntergeladen werden.